top of page

HISTORIE

Die Geschichte des „Bläserchores Nordborchen“ beginnt an einem Herbsttag im Jahre 1957, als in der Gaststätte Meyer-Amedieck eine Gruppe junger Männer beschloss gemeinsam Musik zu machen. Zum ersten Vorsitzenden wählte man Hermann Bracke, musikalischer Leiter wurde Anton Holtgrewe. Dieser dirigierte den neu gegründeten Verein von 1957 bis 1978.
In den ersten Jahren erlernten etwa 30 Männer die traditionellen Instrumente einer Blaskapelle, und nach und nach konnte man erste Auftritte im Dorf präsentieren. 1962 erhielt der Verein dann die erste Uniform, damals zunächst in dunkelblau, die später durch die heute bekannte Graue ersetzt wurde.
Gespielt wurde zu Anlässen wie Prozessionen, Vogelschießen und Schützenfesten, bei der Christmette am Heiligen Abend sowie beim Rosenmontagszug. Letzterer fand ab 1963 gemeinsam mit dem „Tambourcorps Nordborchen“ statt.

Eine hohe Anzahl von Vereinsaustritten führte dazu, dass der Bläserchor von 1967-1970 nur noch aus 6-8 Mitgliedern bestand, die die zur Tradition gewordenen Auftritte an kirchlichen Festtagen weiter bestritten.
Ab 1971 ging es unter dem Vorsitz von Heiner Heitmann wieder aufwärts, viele ehemalige Mitglieder kehrten zurück.

Ab 1972 startete die musikalische Ausbildung von Nachwuchsmusikern unter Paul Kemkes, der den Bläserchor mit seinem Engagement entscheidend vorantrieb. Zusammen schafften es Heiner und Paul den Verein erfolgreich aus der Krise herauszuführen und ihn in den folgenden Jahren zu einer stabilen Gemeinschaft zu formen. Auch knüpften sie Kontakte zu weiter entfernteren Vereinen, wie dem Musikverein „Harmonie 1911 Sonsbeck“ am Niederrhein und der Chorgemeinschaft „LYRA“ Sperenberg bei Berlin. Der Bläserchor hat den beiden sehr viel zu verdanken.

1977, zum 20-jährigen Jubiläum, wurde der Bläserchor als „Musikverein 1957 e.V. Bläserchor Nordborchen“ in das Vereinsregister eingetragen. Zu diesem Zeitpunkt zählte er 25 aktive Mitglieder, durchschnittliches Alter: 26 Jahre. 

1978 wechselte die musikalische Leitung des Bläserchores. Anton Holtgrewe, der aus Altersgründen kürzer treten musste, überreichte den Taktstock an seinen Nachfolger, Herrn Oerlecke, der dieses Amt leider nur kurz bekleidete. Ihm folgte 1979 Rüdiger Wulf, der den Bläserchor 33 Jahre lang leitete und die musikalische Weiterentwicklung des Vereins entscheidend vorantrieb, indem neben der bisherigen traditionellen Blasmusik, bestehend aus Märschen und Polkas, auch modernere, konzertante Musikstücke ins Repertoire aufgenommen und aufgeführt wurden.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums erhielt der Bläserchor vom Schützenverein die erste Klarinette, welche den Anstoß gab, neben den traditionellen Blechblasinstrumenten auch Holzblasinstrumente zu integrieren. Heute besteht die Gruppe der Hölzer aus Klarinetten, Flöten und Saxophonen.

Von 1987 an duften auch weibliche Mitglieder dem Bläserchor beitreten, nachdem darüber bereits viele Jahre diskutiert und dies in einer ersten Abstimmung im Jahre 1983 noch abgelehnt worden war. Ein Entschluss, der viel zu lange auf sich warten ließ! Der heutige Anteil weiblicher Mitglieder liegt bei 31%, von 2003 bis 2013 wurde selbst der Vorsitz von einer Frau geführt, und nicht zuletzt wird der Verein derzeitig von einer Dirigentin geleitet, sprich: heute wäre der Verein ohne Frauen nicht mehr denkbar.

Seit 1988 hatte der Bläserchor dann auch seinen eigenen Probenraum, und zwar im Dachstuhl über der Grundschule, der dazu eigens umgebaut wurde. Hierfür hatte sich Heiner Heitmann lange eingesetzt. Die anfallenden Arbeiten wurden komplett durch Eigenleistung der aktiven Musiker durchgeführt, und im Jahre 1988 konnte der als „Musikspeicher“ bezeichnete Probenraum dann eingeweiht werden. Durch seine Nähe zur Schützenhalle und wegen der guten Akustik waren diese Räumlichkeiten fast 30 Jahre lang ein perfekter Probenraum. Aufgrund von Platzmangel in der Grundschule muss der Bläserchor leider bald seinen „Musikspeicher“ räumen und in das neu entstehende Begegnungszentrum im Mallinckrodthof umziehen.
 

Von großer Bedeutung sind bis heute die Konzertaufführungen, bei denen der Bläserchor sein Können unter Beweis stellen kann. So gibt es seit 1990 regelmäßige Frühlingskonzerte und seit 1996 das jährliche Adventskonzert. Letzteres wird gemeinsam mit den nordborchener Chören ausgerichtet, die Frühlingskonzerte gestaltet der Bläserchor jedoch seit einigen Jahren alleine. Diese Konzerte erfordern eine intensive Vorbereitung, so finden zweimal im Jahr Probenwochenenden statt, die auch nicht zuletzt der Gemeinschaftspflege innerhalb des Vereins dienen. 
 

2005 wurde das Jugendorchester gegründet. Zunächst unter der Leitung von Hans-Jörg Dernbach und später dann von Julian Flick trafen sich die Nachwuchsmusiker zum gemeinsamen Proben, bestritten eigenständige kleinere Auftritte und stellten ihr Können auch bei den jährlichen Konzerten unter Beweis. Aufgrund mangelnder Mitglieder finden seit 2016 leider keine Auftritte mehr statt, zum gemeinsamen Proben wird sich aber weiterhin getroffen, da das Jugendorchester  auch der Vorbereitung auf das „große“ Orchester dient.
Neben dem Jugendorchester unterstützt der Bläserchor auch die mit dem aktuellen Schuljahr in der Grundschule Nordborchen neu angebotene „Bläserklasse“, in der Hoffnung damit auch weiteren Nachwuchs zu gewinnen.

Das 50-jährige Bestehen des Bläserchores Nordborchen wurde mit einem Jubiläumswochenende im September 2007 gebührend gefeiert. Die Feierlichkeiten starteten am Freitag mit einem Komersabend, dem sog. „Gemütlichen“, musikalisch begleitet vom Feuerwehrmusikzug Schloss-Neuhaus. Am folgenden Tag fanden sich ca. 800 Musiker und Musikerinnen aus der Umgebung sowie viele weitere Gäste aus Nah und Fern ein, um dem Verein zu gratulieren und mit ihm zu feiern. Selbst aus dem brandenburgischen Sperenberg reiste die Chorgemeinschaft „LYRA“ an. Der Samstag begann mit einer heiligen Messe in der St. Laurentiuskirche Nordborchen, gefolgt von einem Marsch durch das mit neuen Jubiläumsfahnen festlich geschmückte Dorf und endete schließlich in einem rauschenden Fest auf dem örtlichen Schützenplatz. Mit einem gemeinsamen Frühstück und der Verabschiedung der Gäste aus Sperenberg ließ man das Jubiläumswochenende am Sonntagmorgen gemütlich ausklingen.

2011 stand eine große Veränderung an. Rüdiger Wulf, seit drei Jahrzehnten Dirigent des Bläserchores, entschied sich dazu den Taktstock niederzulegen, und stellte damit den Verein vor die schwierige Aufgabe einen geeigneten Nachfolger zu finden. Anfang 2012 übernahm zunächst Ferdi Grawe die musikalische Leitung, aber die Zusammenarbeit wurde bereits nach einem Jahr wieder beendet. Glücklicherweise konnte dann im Februar 2013 sehr schnell Sonya Harrison als neue Dirigentin gewonnen werden. Mit einem guten Händchen, Ideenreichtum und viel Energie brachte sie neuen Schwung in die Gemeinschaft.

Von jeher war auch die Gemeinschaftspflege ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens. So wurden regelmäßige Freizeitprogramme für die Jugendlichen, wie z.B. Zeltlager, Besuche von Freizeitparks usw. veranstaltet. Für die Älteren gab es Angebote wie Kanuwochenenden, Ritteressen und ähnliches. Regelmäßige Vereinsfeiern, wie das jährliche Oktoberfest, schließen auch die passiven Mitglieder (ca. 80) des Bläserchores mit ein.
Inzwischen kann der Bläserchor auf stolze 60 Jahre Vereinsleben zurückblicken. Höhen und Tiefen haben ihn geprägt und zu dem gemacht, was er heute ist.
Allen Musikern und Musikerinnen, die in den letzten 60 Jahren ihre Energie und ihre Freizeit in diesen Verein gesteckt haben, an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön!

​

Diana Meyer

bottom of page